Stadtgeschichte


Urkunde mit der frühesten Erwähnung von Löffingen vom 16. Januar 819

1200 Jahre Jubiläum Löffingen

https://loeffingen-damals.de - Familie Waßmer/Francis Garcia Álvarez

1200 Jahre Jubiläum Löffingen

Chronik der Stadt Löffingen

 


Von der frühesten Besiedlung unserer Region zeugen Funde aus der Jungsteinzeit, sowie etwa 2.500 gut erhaltene Steinhügel im Raum Löffingen. Sie wurden von 1700 bis 1300 v. Chr. angelegt.
Kelten haben von 600 bis 300 v. Chr. diese Grabhügel zu Nachbestattungen benutzt. Ein Fernhandelsweg führte aus dem Neckarraum über Löffingen und Stallegg zum Hochrhein.


96 bis 81 v. Chr.
Eine Münze des Kaisers Domitian belegt die Anwesenheit der Römer.


500
Reihengräberfriedhöfe auf dem Alenberg und dem Käppelebuck zeugen von der Ansiedlung der Alemannen nach 500.


700
Christliche Missionare erbauen die St. Martinskirche.


819
Das Dorf Löffingen wird erstmals 819 in einer Urkunde das Kloster St. Gallen genannt.


1261
Gründung der Stadt Löffingen durch das Haus Fürstenberg.
Ende 13. Jahrhunderts
Viele Klöster erwerben Besitz in Löffingen
(z. B. St. Blasien, Friedenweiler). Das Kloster St. Gallen hat schon im 9. Jahrhundert Besitz in Löffingen.


1318
Das „Löffinger Meß“ wird erstmals erwähnt. Der Handel mit Getreide hat schnell an Bedeutung gewonnen. Das heutige Rathaus diente einst als Kaufhaus.


1324
Das älteste Löffinger Siegel zeigt zwei fast senkrecht stehende Löffel, dazwischen eine Lilie. Die Umschrift lautet: „S. burgensium. de Löffingen“ (Siegel der Bürger von Löffingen).


1342
Das Kloster St. Gallen erbaut die Kirche St. Michael. Die alte St. Martinskirche und das letztmals 1435 erwähnte Dorf Löffingen gingen ein.


1439
Im Keller des Gasthauses „Sonne“ ist eine Badstube. Das Salpeter und Alaun enthaltende Wasser wird in Beschreibungen deutscher Heilbäder gerühmt. 1834 versiegte die Quelle.


1524/1525
Löffinger Bauern unterstützen den Schwarzwälder Haufen unter dem Bauernkriegsführer Hans Müller von Bulgenbach und ziehen mit ihm zur Belagerung nach Freiburg und Radolfzell.


1535
Die Stadt Löffingen brennt bis auf ihre aus Stein erbaute Kirche ab.


1571
Die Stadt geht am 4. Juli, dem Fest des Heiligen Ulrich, in Flammen auf.


1618
Beginn des 30-jährigen Krieges: Das Volk muss Quartier und Essen geben, Pferde füttern, Fuhren und Vorspann leisten, Botengänge tun. Epidemien und Viehseuchen plagen das Land.


1635
Von Oktober 1635 bis März 1636 werden 27 Frauen und 6 Männer aus Löffingen in Blumberg hingerichtet, die zuvor als Hexen denunziert und verurteilt wurden.


1713
Bis 1715 ließ Pfarrer Markus Bosch die jetzige Kirche um- und neubauen. Der Turm erhielt zunächst eine barocke Zwiebel, die 1809 einem Spitzhelm weichen musste.


1725
Reliquien des heiligen Demetrius werden aus Rom nach Löffingen überführt.


1740
Zum Dank für seine Rettung aus einem Schneesturm lässt ein Wanderer im Gewann Witter-schnee ein Kreuz aufstellen. An dem Kreuz entsteht ein bedeutender Wallfahrtsort. Es sind 1751 und 1850 hölzerne Kapellen und 1895 bis 1898 die heutige Kirche gebaut worden.


1764
7. März: der älteste gesicherte Hinweis auf die Fastnacht findet sich im Stadtarchiv Bräunlingen: Andreas Kern aus dem vorder-
österreichischen Oberbränd, wo die Fastnacht verboten war, feiert in Löffingen am Fastnachtsmontag und -dienstag. Man findet ihn später erfroren bei der Weiler Säge.


1806
Nach Auflösung des Fürstentums Fürstenberg kommt Löffingen zum neu gegründeten Großherzogtum Baden. Das Kloster St. Gallen verliert sein Patronatsrecht über die Kirche St. Martin.


1831
Neubau des Kaufhauses, Tieferlegung, Kanalisierung und Abdeckung des offen durch die Stadt fließenden Bittenbachs.


1848/ 49
Badische Revolution: Zweimal müssen württembergische Soldaten und Truppen des Deutschen Bundes für Ruhe sorgen. Viele Löffinger Bürger unterstützen die Ziele der Badischen Revolution.


1862
Nachdem das Bürgermilitär aufgelöst war, gründeten 70 Männer die Freiwillige Feuerwehr. Die Bürgerwehrkapelle lebt als Feuerwehrmusik wieder auf.
Bau der Löffinger Friedhofskapelle mit Material der abgebrochenen Antoniuskapelle, die sich früher am Käppelebuck (Standort zwischen Löffingen und Rötenbach) befand.


1873
Bau eines Krankenhauses, das 1921 vergrößert und modernisiert wird. Es dient heute als Altenpflegeheim St. Martin.


1889
Die Gründung der Zunft der Laternenbrüder ist der Beginn der organisierten Fastnacht in Löffingen.


1901
Die Eisenbahnlinie Neustadt – Donaueschingen
wird eröffnet. Der wöchentlich stattfindende Kornmarkt kommt dadurch zum Erliegen – die Händler bringen nun ihre Waren mit dem Zug bis Donaueschingen und Neustadt.


1905
Einrichtung eines staatlichen Forstamtes in Löffingen. Es fällt 1997 der Verwaltungsreform zum Opfer.


1907
Ein Großfeuer vernichtet 15 Häuser im Winkel.


1914
Im Ersten Weltkrieg fallen 41 Löffinger.


1921
Am 28. Juli brennen 36 Häuser nieder, über 200 Menschen werden obdachlos.


1923
Die Stadt beginnt den Neubau eines Schulhauses mit Fest- und Turnhalle. Die Inflation verzögert die Arbeiten. 1936 wird die „Adolf-Hitler-Schule“ eröffnet. In den Jahren 2010/2011 wird die Festhalle komplett saniert.


1935
Das Waldbad wird angelegt.


1945
Bei den Bombenangriffen der Alliierten kommen sieben Menschen ums Leben. Von den 438 zum Wehrdienst Einberufenen sind 88 Löffinger gefallen, 41 sind vermisst.


1950
Löffingen erhält die Stadtrechte wieder zurück; 1921 wurde Löffingen zur Stadtgemeinde herabgestuft, 1935 wurde diese Bezeichnung ersatzlos gestrichen.


1954
Fertigstellung und Einweihung der evang.Kirche (Johanneskirche).


1970
Eingemeindung von Seppenhofen. Es folgen 1972 Göschweiler, 1973 Bachheim und 1975 Dittishausen, Reiselfingen und Unadingen.


1974
Eröffnung der neu gebauten Realschule.


1975
Die Verwaltungsgemeinschaft mit Friedenweiler tritt am 1. Januar in Kraft.


1978
Gründung der Stadtwerke.


1986
Am ersten Wochenende im August wird das Löffinger Städtlefest ins Leben gerufen.


2007
1. Löffinger Kulturnacht.


2008
Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes im Frühjahr.


2010
Am 30. Oktober wird die Dreifeldsporthalle, die auf dem Fundament des ehemaligen Hallenbades steht, der Öffentlichkeit übergeben.


2011
Der Löffinger Heinz Burger wird Erzabt des Benediktinerkloster Beuron (Erzabt Tutilo).


2012
Einweihung der sanierten Festhalle.


2013
Werkrealschule und Realschule bilden einen Schulverbund.


2014
Der Löffinger Stephan Burger wird Erzbischof der Erzdiözese Freiburg.


 

 

Text: Rudolf Gwinner